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WORD: Brauchen wir Live Acts?

Brauchen wir wirklich Live Acts deren “Live”-Performance darin besteht die Playtaste zu drücken und gelegentlich die EQ-Knöpfe zu streicheln (und die dabei das Zehnfache eines ebenso talentierten DJs aus der Region verdienen)?

Bim (Y.S.E / IONO Music)

bim - word live actsBei einem Live Act ist es doch so, dass es nicht alleine um seine Musik geht, sondern um seine Anwesenheit. Die Leute kommen um einmal diesen oder jenen Künstler in seiner Persönlichkeit zu sehen, also real LIFE. Alleine das gibt der Party eine gewisse positive Spannung und Energie, und somit ist es auch in erster Linie nicht wichtig wie er seine Musik präsentiert, denn seine Anwesenheit gibt in diesem Moment den Ton an. Jedoch finde ich es traurig , wenn ein Künstler wirklich mit einem *Plug In and Play* Schema arbeitet. Denn es ist eine Frage des Respekts gegenüber dem Veranstalter und Publikum, dass man wirklich in jeder Art und Weise versucht, seine Produktionen hier und da etwas aufzufüllen und sie damit etwas verändert. Denn zum Schluss ist das ja der Reiz am Live spielen und diesen sollte der Künstler niemals verlieren.

Boom Shankar (BMSS Rec)

boom shankar word live actsIch habe massiven Respekt für Acts wie Eat Static, die aus dem Stegreif die Magie fließen lassen. Er (Merv Pepler) improvisiert basierend auf Feedback vom Floor und erschafft eine Erfahrung, die mit den Elementen der Party harmonisiert. Ich bevorzuge Liveacts die über den einfachen “Press Play” Standard hinausgehen und Massen von Maschinen und Instrumenten benutzen. Das gleiche gilt für DJs. Ich bevorzuge es, denen zuzuhören und zu ihrer Musik zu tanzen, die es verstehen sich mit dem Floor und den Leuten zu connecten und die Art von Erlebnis schaffen können, die in den Erinnerungen der Leute haften bleibt.

Protonica (Iono Music)

protonica word live actsDie meisten Live Acts verstehen ihre Performance mehr als eine Präsentation ihrer Studioarbeit, statt eine 100% Live Reproduktion. Gegenwärtig ändern mehr und mehr Künstler ihre Performances zu DJ Sets und mischen ihre eigenen Produktionen auch mit anderen, und zeigen damit dass sie nicht nur Play drücken und mit ihren Armen wedeln. Musiker verbringen Tag und Nacht im Studio und arbeiten hart an ihrem Projekt. Sie touren um die Welt, so dass nicht viel Zeit für andere Dinge bleibt, nicht mal Zweitjobs. Da die Künstler kein nennenswertes Einkommen aus Musikverkäufen verdienen, mussten sie ihre Gagen zum Ausgleich erhöhen. Als Promoter einer Party braucht man Headliner und gößere Namen um die Leute in einen Club oder auf ein Open Air zu ziehen.Eine Party mit einem vernünftigen Sound System und einer guten Location ist ziemlich kostspielig und wird sich in der Regel nicht rentieren wenn nur regionale DJs gebucht werden. Außerdem, ist es nicht aufregend, seinen Lieblingsact den man zuhause oder im Auto hört, live zu hören und zu sehen?

André Szigethy aka Alpha (interzone.pa)

alpha-3Die Frage habe ich überwiegend unter 1) mitbeantwortet. (Anmerkung der Redaktion: Frage / Antwort 1 gibt’s im September Heft). Es muss aber gesagt werden, dass der Live Act immer noch seine viele Arbeit im Studio vorher macht und der DJ eigentlich vorher „nur“ die Musik irgendwo klaut, bestenfalls kauft. Und wenn du z.B. Traktor nutzt, üben leider viele nicht mal das, geschweige „echtes mixen“, was viele nicht mehr können (brauchen). Über verlorengegangene Tools wie keine-Pause-mixing durch diese widerlichen Klatschpausen (das ist Rockstar Shit) ist es mittlerweile müssig zu reden. Ein interessantes Gegenbeispiel ist z.b. die ungarische Formation Irgum Burgum, die ihre eigenen Tracks live via CD mixen. Damit haben sie wesentlich mehr konzentrierte Arbeit als andere Live Acts und sowieso mehr als Traktor-DJs (nicht alle).

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