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Als ich vor ein paar Wochen zu Monika Dörings 80. (!) Geburtstag nach Berlin ins Silver Wings eingeladen wurde, fühlte ich mich sehr geehrt. Das Monika auch dieses Mal als Letzte den Floor verließ, sollte mich eigentlich nicht wundern.

Immer einen Schritt voraus

psycrowdelicaberlin-1000pxMal beiseite gelassen, Monika in den 80ern als innovative und faire Verhandlungspartnerin im Westberliner Loft erleben zu dürfen, war es schon in den Hochzeiten des echten VooV-Festivals Ende der 90er ein Erlebnis, nach so mancher Bühnenschicht (inklusive Schlaf) eine Person immer noch tanzend in der Mitte des Floors zu sehen: die unverwüstliche Tanzmaus Monika. Schon zu der Zeit war sie ja keine 20 mehr.

Dort habe ich sie zum ersten Mal bewusst wieder wahrgenommen. Daß es ihr Verdienst war, GoaGil ins Tempodrom zu holen, habe ich auch erst später erfahren. Für 5 DM war es seinerzeit ein cooles Erlebnis, keine Frage. Rückblickend sagt sie heute, daß sie sehr happy ist, zuerst in Mirko und dann in den Soundviechern die besten und leidenschaftlichsten Veranstalter gefunden zu haben.

Wieder vergingen Jahre und die Zeit des modernen Psytrance (DarkPsy, Forest, Hightech) begann. Auf der Psycrowdelica von Cannibal Crow (r.i.p.) war wieder eine Frau mit blondiertem Kurzhaarschnitt, dauertanzend: Monika. Sie war gar eine Mentorin und Supporterin der neuen Psy-Spielarten, was der sich nun entwickelnden Szene mehr als geholfen hat. Ihr Status als Pro im Veranstaltungs- und Promotion-Wesen half sehr und sie war auch sehr engagiert darin, z.B. bei indoor-Veranstaltungen die Atmosphäre nicht nur mit Selbstgebackenem zu erhellen.

Das Abonnement des mushroom magazines hat sie vor einigen Jahren u.a. abbestellt, weil im Heft damals nichts über „Dark“ geschrieben wurde. Die Frau macht sich halt immer noch grade.

Noch immer ist Monika Döring der Musik sehr verbunden. Zum Tanzen bleibt Psytrance ihr Liebstes und zum Anhören frönt sie interessanten Sachen á la Raster-Noton, ein Technolabel aus Chemnitz.

Als ich mich zum Party-Ende von den vielen Freunden verabschiedete, nahm sie mich in den Arm und bedankte sich. Und räumte erstmal auf.

monika-doering-by-andre-szigethy

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