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Studie von ALICE zu Party und Drogen

Das ALICE-Projekt aus Frankfurt führte 2016 eine umfangreiche Umfrage auf Partys und Festivals durch. Die Auswertung der 200 Fragebogen brachte es an’s Licht.

Zur Erlangung der angestrebten positiven Gefühlszustände werden in ausgewählten Zusammenhängen auch psychoaktive Substanzen eingesetzt, die quasi als Werkzeuge dienen, um erwünschte körperliche, emotionale und psychische Zustände zu erlangen oder zu optimieren. Andererseits werden Risiken wie etwa gesundheitliche Einschränkungen vorübergehender Natur in einem gewissen Rahmen als mögliche Nebenerscheinungen in Kauf genommen. Was durchaus vorkommt, denn ein Viertel gab an, „dass bei mindestens jedem zweiten Konsum körperliche oder psychische Probleme auftauchen“.

Beim Konsum ungebrochen weit vorne an der Spitze rangieren Alkohol und Tabak sowie etwas dahinter Cannabis, Speed und MDMA. Grundsätzlich hat ein Drittel der Befragten „Erfahrungen mit starken psychedelischen Substanzen wie LSD und Zauberpilzen“, die aber nur selten konsumiert werden. Gleichfalls etwa ein Drittel haben Erfahrungen mit sogenannten Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) oder auch Research Chemicals, die sie allerdings selten konsumieren. Eine möglicherweise überraschende Erkenntnis ist, dass Ketamin eine zunehmende Verbreitung findet. Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung wird Crystal weitaus weniger, nämlich „nur von 1,5% der Befragten“ öfter gebraucht“. Heroin und Crack sind in der Party-Kultur unbedeutend.

ALICE konstatiert „einen postmodernen Gebrauch von psychoaktiven Substanzen“, welcher weder „Flucht“ noch „Rebellion“ sei, sondern vielmehr „Mittel der Selbstoptimierung“ sei. „Psychoaktive Substanzen“ seien schlicht „Tools, um gezielt phasenweise in erwünschte Zustände zu gelangen“. Vorschriften zumal von staatlicher Seite ließen die User beim Einsatz ihrer Tools unbeeindruckt. Sachliche Informationen und Safer-Use-Hinweise dagegen – wie sie etwa Alice anbietet – würden gerne genutzt. Vom oft fast hysterisch herbeigeschriebenen „schrittweisen sozialen und psychischen Absturz am Rande der Gesellschaft“ aufgrund des Konsums legaler wie illegalisierter Substanzen könne beim Partyvolk keine Rede sein. Man arrangiert sich.

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