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In Massachusetts hat das oberste Gericht fast 22000 Drogenstrafen aufgehoben. Warum? Weil eine Mitarbeiterin des Drogenanalyselabors über Jahre beim Testen schummelte und Ergebnisse fälschte.

Vor dem Aufheben von 22000 Verurteilungen lagen freilich Jahre, in denen Angeklagte dem Analysebüro genau dies vergeblich vorwarfen und die Ergebnisse genauso vergeblich anfochten. Wäre zum Totlachen, wenn es nicht so ernst wäre. Aufgrund gefälschter Ergebnisse verurteilt zu werden, ist kein Spass.

Was das für die Einzelnen bedeutet, wie lange nun das Löschen der Strafen aus dem Register, das Aufheben ergangener Sperren für den Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie Krankenversicherung und Führerschein und nicht zuletzt auch Wahlrecht dauert, kann vermutlich keiner sagen. Es bleibt ein sehr übler Nachgeschmack.
Die Schadensersatzforderungen gegenüber der Mitarbeiterin und dem Labor dürften die in den USA üblichen astronomischen Höhen erreichen, was vielleicht abschreckend auf andere Labors und deren Mitarbeiter wirkt, Sicherheitsrichtlinien und interne Kontrollmaßnahmen dürften enger werden.

Ob freilich das ganz frisch in die dunkelsten Reagan Jahre zurückgedrehte verschärfte US-amerikanische Drogenrecht dadurch behutsamer im Verurteilen werden dürfte, ist mehr als fraglich.

Für Europa oder Deutschland stellt sich die Frage, welche Maßnahmen denn hier auf diesem durchaus lukrativen Markt getroffen werden, damit so etwas hier nicht passiert?

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