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Klopfgeister aus Hamburg verrät, wie er zum Goatrance kam und welche Emotionen er mit seiner Musik auslösen will. Als „Nightsoul“ hat er jetzt ein weiteres Projekt für experimentelle Stile gestartet

„Vertraut eurem ersten Impuls!
Wenn ihr beim Produzieren etwas fühlt, dann ist es gut”
Klopfgeister
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Interview mit Klopfgeister

klopfgeister

Was sind deine musikalischen Wurzeln?

Klopfgeister: Ich hatte als Kind zwar Klavier- und Flötenunterricht, jedoch war kein größeres Talent zu erkennen. Freude hatte ich auf jeden Fall. Mit 16 habe ich angefangen aufzulegen – für mich alleine. Ich hatte Angst, vor Leuten zu spielen. Zwar Jahre zuvor hatte ich zum ersten Mal davon gehört, dass es Techno gibt. Als Rap-Fan dachte ich: Hoffentlich wird Techno nicht so beliebt, dass Rap nicht mehr das Tollste ist. Aber als ich zum ersten Mal auf einer Techno-Party war, habe ich gewusst: Das ist mein Sound. Den Sound, der später als Goa-Trance bekannt geworden ist, nannten wir bei uns in Frankfurt einfach Frankfurt-Techno.

Welche Emotionen möchtest du mit deiner Musik auslösen?

Klopfgeister: Spaß, Freude - und - nehmt die Trance Music nicht zu ernst!' Ich möchte eher, dass Leute mit positiven Emotionen aufgeladen werden als dass meine Musik ein Ventil für negative Emotionen ist.

Bist du bei der Klangerzeugung eher digital oder analog unterwegs?

Klopfgeister: Ich habe neulich Krötensounds aus dem Internet gesampelt und zerhackt. Oder ich schneide mir aus Filmen Dinosaurier-Grollen heraus und spiele es rückwärts. Ich mag jeden Klang, der auffällt. Und welche Mittel dafür sorgen ist mir ziemlich egal. Die digitale Klangerzeugung hat in den letzten Jahren sehr große Fortschritte gemacht. Inzwischen kann sie analoge Wärme so wiedergeben, dass sie fast authentisch klingt. So ein bisschen wie der Roboter, der Ironie versteht. Früher war ich bedacht, dass bloß nichts rauscht. Heute nutze ich Rauschen teilweise sogar als Stilmittel.

Was sind deine aktuellen Projekte?

Klopfgeister: Ich habe ein weiteres Projekt: Nightsoul. Im Januar habe ich dafür fast ein ganzes experimentelles Album produziert. Jetzt kommen die ersten Releases, zufälligerweise bei Labels, die in den 90er Jahren die ersten Goa-Songs veröffentlicht haben. Das erste Release wird ein Remix für Saafi-Bros sein auf dem Label L.S.D. - Liquid Sound Design, welches im Übrigen von Youth, dem Produzenten von Pink Floyd, geführt wird. Ich arbeite außerdem am neuen Klopfgeister-Album und vielen EPs.

Was würdest du jungen Produzenten mit auf den Weg geben?

Klopfgeister: Wenn ihr etwas fühlt und es gut findet, dann ist es gut. Lasst euch nicht zu viel von Freunden beeinflussen, die oftmals einen ganz anderen Geschmack haben. Vertraut eurem ersten Impuls.


Klopfgeister


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