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Quite obviously, we need a lot of it. At least that’s the impression we get from a festival dance floor these days. The great majority of the party heads is looking into a very particular direction – Forward, towards the DJ. He forges the psychedelic vision into the soul of his audience, one fist pump at a time.

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Heart-shaped hands transmit the universal message of love. We are one – so put your hands up in the air! A true master of the fine art of mining is Raja Ram. He has not only an enormous repertoire of miming to illustrate his funfair version of Psytrance, he even throws neon-colored merchandise items onto the dance floor. And he’s extremely popular in doing so. Fair enough – if it’s fun, it’s fine. Let’s be honest: We all had some good laughs with the class clown back in school.

However, what does all that have to do with psychedelic inspiration? Why is the music not enough any more, why do we need a person to look at? I think it has to do with the whole „We Are One“ thing, with the feeling of unity that makes festivals and parties so special. In everyday life, a great part of the scene is distancing itself from society: Many Trancers are against the consumption of meat, against nuclear power, against the development plans of their city. But it’s hard to keep up that attitude at all times. Every now and then a human being needs to agree to something. Even better: Agree to something in unison with others. Exactly that’s what happens on a dance floor. Everybody stares towards the person who unites the crowd with wonderful music. Maybe miming on stage can really provoke a change of consciousness – at least for a little while. However, essentially it reflects the ancient need for a leader or a shaman that has always been the backbone for religions and politics – and it seems doubtful if this is the right path to take for the next step in the evolution of human consciousness.

DEUTSCHE ÜBERSETZUNG EINBLENDEN

Roberdo fragt sich:

Rumgehampel oder Erleuchtungs-Beihilfe?

Es war auf der Boom 2012, während einer Podiumsdiskussion zum Thema „20 Jahre Goa Trance“. Zum Ende hin ging es um die Bühnenshow, die visuelle Arbeit des DJs. Szene-Veteran Tristan sagte sinngemäß: „Jo, das ist eine prima Sache. Wenn da einer steht, der nur an den Knöpfen dreht, dann ist das vielleicht nicht die beste Inspiration für ein psychedelisches Erlebnis.“ Warum? Ist die Mucke allein nicht mehr gut genug? Wieviel Rumge­hampel braucht‘s für die Erleuchtung?

Offensichtlich eine ganze Menge. Dieser Eindruck entsteht zumindest, wenn man sich dieser Tage einen Festival-Floor ansieht. Die große Mehrheit der feiernden Meute start mit entrücktem Grinsen in eine ganz bestimmte Richtung – nach vorne, zum DJ. Fist-Pump für Fist-Pump hämmert er die psychedelische Vision in die Seele seines Publikums, zu Herzchen geformte Hände verbreiten die universelle Botschaft der Liebe. We are one – also alle Arme hoch jetzt! Ein echter Meister in der großen Kunst des Rumhampelns auf der Bühne ist beispielsweise Raja Ram. Er verfügt nicht nur über ein scheinbar unerschöpfliches Repertoire an Possen, sondern feuert zu seiner mitgröhl-tauglichen Variante von Psytrance sogar neonfarbene Fanartikel in die Menge. Und er ist damit zweifelsohne extrem beliebt. Schön und gut, denn was Laune macht, ist grundsätzlich zu befürworten. Und seien wir mal ganz ehrlich: Damals in der Schule haben wir uns mit dem Klassenclown prächtig amüsiert.

Aber was hat das alles mit psychedelischer Inspiration zu tun? Warum reicht Musik allein nicht mehr aus, warum muss sie personifiziert werden? Ich denke, die Geschichte hängt mit dem ganzen „We Are One“-Ding zusammen, mit dem Einheits-Gefühl, das die Festivals und Partys so einzigartig macht. Viele Anhänger der Szene grenzen sich im Alltag nämlich gezielt von der Masse ab: Sie sind gegen den Verzehr von Fleisch, gegen Atomkraft, gegen die Bebauungspläne der Stadt. Aber immer dagegen – das ist anstrengend. Hin und wieder muss der Mensch auch mal dafür sein. Besser noch: Massenhaft dafür. Genau das passiert auf der Tanzfläche. Es wird kollektiv auf die Person gestart, deren Sound die Meute eins werden lässt. Das Rumgehampel auf der Bühne kann vielleicht wirklich einen Bewusstseinswandel provozieren – zumindest kurzfristig. Inwieweit dieses Bedürfnis nach einem Führer oder Schamanen, das sich in der gesamten Geschichte von Politik und Religion wiederspiegelt mit einer langfristigen Evolution des menschlichen Bewusstseins kompatibel ist, sei jedoch dahingestellt.

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