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2014 wurden weltweit 5834 Tonnen Gras (+ 4 %) und 1483 Tonnen Dope (+ 2 %) beschlagnahmt. Die Zahl der weltweiten Cannabiskonsumenten könnte bei 182,5 Millionen liegen.

An der Cannabisfront nichts neues, doch viel relativierendes Erbsenzählen, wenn es sich um die Droge handelt.

Eingangs nimmt der Bericht trotz des Fehlens systematischer Messungen mal an, dass die Beschlagnahmungen im Ganzen ”ziemlich stabil”, Marokko weiter weltgrößter Produzent von Dope, Mexiko und die USA weltgrößte Produzentenländer von Gras sowie Europa, Nordafrika und der Nahe wie Mittlere Osten die Hauptmärkte für Dope geblieben sind. In einem Wort, der globale Cannabisgebrauch – und das begleitende Drogenkriegsglaubenssystem – sind unverändert. Aber da war doch was… Diese “Änderungen in den Ländern mit, wo Cannabislegalisierung geschehen ist“, liefen “dem Spirit der international Drogenkontrollkonvention entgegen”. Ganz schlimm. Diese fundamentale Veränderung in Colorado, Washington, Alaska, Oregon, und Washington D.C. sowie Uruguay kontert der Bericht verzweifelt mit Dutzenden relativierenden Kommentaren. Sich aus dem Vokabelarsenal des Drogenkriegers bedienend, werden frohlockend Behauptungen über ‚gestiegenen Wirkstoffgehalt‘, ‚versehentliches Verschlucken‘ und ‚Überdosen‘, ansteigende Zahlen bei ‚Verkehrsunfällen unter mutmasslichem Cannabiseinfluss‘ aufgezählt. Zwar werden die absolut neuen Steuereinnahmen in Colorado und Washington nicht unterschlagen, aber umgehend mit ‘diese stellten doch nur “einen ganz kleinen Teil” der staatlichen Einnahme dar’ relativiert. Dabei kassierte vorher nur der Schwarzmarkt. Den Drogenkrieg als eine dekadenlange “kolossale Verschwendung von Kapital, Ressourcen und Leben” (Richard Branson, Virgin) zu sehen, kommt nicht in die Tüte, äh, den Bericht. Eingeräumt wird eine Entspannung der Kriminalisierung, doch trotzig behauptet, dass “vor der Legalisierung auch nicht jede Cannabis-bezogene Verstoss zu Verfolgung oder Bestrafung geführt hat”. Dass der Drogenkrieg ein “Krieg gegen Menschen, überproportional und übermässig gegen Minderheiten, Arme und Entrechtete“ war (Branson), beweist ein Blick in die US Gefängnisse. Während eine wachsende Zahl von NGOs einen Wechsel der internationalen Drogenpolitik fordert, wie z.B. die Global Commission on Drug Policy des früheren UN-Chefs Kofi Annan und sich für staatlich regulierte Drogenmärkte sowie die Legalisierung der meisten psychoaktiven Substanzen einsetzen, beweist dieser UNO-Bericht nur himmelschreiende Realitäts- und Beratungsresistenz.
Drug Report

World Drug Report Website

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