Wir gehen mit unserer neuen Artikelserie in die zweite Runde: Ein anonymer Szene-Aktivist erzählt von den Stars im Business und über das, was hinter den Kulissen des Psytrance-Szene WIRKLICH abgeht.
Ein Vorteil hat das Internet mit seinen ganzen sozialen Netzwerken ja, wir bekommen viel mehr Feedback von euch Lesern als früher. Und deswegen plaudern wir seit der letzten Ausgabe mal ein bisschen aus dem Nähkästchen, denn einige Kommentare hören wir immer wieder: “Was ihr so alles über die Szene erzählt, ist ja schön und gut. Aber berichtet doch auch mal ein bisschen mehr über das, was sich im Hintergrund abspielt. Ihr kennt doch sicher Hinz & Kunz und könnt ein spannende Geschichten mit uns teilen!”
Und ja, das trifft sich. Es hatten nämlich nicht nur viele von euch, unseren Lesern, diesen Wunsch, sondern auch wir in der Redaktion. Ganz so einfach ist es trotzdem nicht. Man muss erstmal jemanden finden, der ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen über den Backstage redet. Und hier haben wir direkt schon so eine erste, gern unterschlagene Tatsache: Im Musikgeschäft wird mit harten Bandagen gekämpft. Jeder Nachwuchs-DJ, der gerne mal auf einer größeren Party auflegen möchte, kann ein Lied davon singen. Wer einmal einen gewissen Status erreicht hat, verteidigt ihn so gut es geht. Das Gesicht bzw. eine gewisse Coolness zu bewahren ist dabei extrem wichtig. Erst die etablierte Oberliga kann es sich wieder erlauben, auch mal laut und kritisch zu werden.
Und genau aus dieser Oberliga haben wir nun eine Person herausgefischt. Ihren eigentlichen Künstlernamen will sie zwar nicht öffentlich nennen – aber gerade deswegen verspricht sie uns die ungeschminkte Wahrheit. Soviel sei verraten: Es handelt sich um eine Person aus der DJ- und Produzenten-Ecke, die sehr vielen von euch durch ihre zahlreichen internationalen Auftritte bekannt sein dürfte. Wir nennen sie an dieser Stelle auf eigenen Wunsch DJ Whistle Smoker und hier kommt ihre neue Kolumne ‘Backstage’.
Ein Vorteil hat das Internet mit seinen ganzen sozialen Netzwerken ja, wir bekommen viel mehr Feedback von euch Lesern als früher. Und deswegen plaudern wir seit der letzten Ausgabe mal ein bisschen aus dem Nähkästchen, denn einige Kommentare hören wir immer wieder: “Was ihr so alles über die Szene erzählt, ist ja schön und gut. Aber berichtet doch auch mal ein bisschen mehr über das, was sich im Hintergrund abspielt. Ihr kennt doch sicher Hinz & Kunz und könnt ein spannende Geschichten mit uns teilen!”
Und ja, das trifft sich. Es hatten nämlich nicht nur viele von euch, unseren Lesern, diesen Wunsch, sondern auch wir in der Redaktion. Ganz so einfach ist es trotzdem nicht. Man muss erstmal jemanden finden, der ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen über den Backstage redet. Und hier haben wir direkt schon so eine erste, gern unterschlagene Tatsache: Im Musikgeschäft wird mit harten Bandagen gekämpft. Jeder Nachwuchs-DJ, der gerne mal auf einer größeren Party auflegen möchte, kann ein Lied davon singen. Wer einmal einen gewissen Status erreicht hat, verteidigt ihn so gut es geht. Das Gesicht bzw. eine gewisse Coolness zu bewahren ist dabei extrem wichtig. Erst die etablierte Oberliga kann es sich wieder erlauben, auch mal laut und kritisch zu werden.
Und genau aus dieser Oberliga haben wir nun eine Person herausgefischt. Ihren eigentlichen Künstlernamen will sie zwar nicht öffentlich nennen – aber gerade deswegen verspricht sie uns die ungeschminkte Wahrheit. Soviel sei verraten: Es handelt sich um eine Person aus der DJ- und Produzenten-Ecke, die sehr vielen von euch durch ihre zahlreichen internationalen Auftritte bekannt sein dürfte. Wir nennen sie an dieser Stelle auf eigenen Wunsch DJ Whistle Smoker und hier kommt ihre neue Kolumne ‘Backstage’.
Doch wie geht es hinter der Stage eigentlich zu, wenn die wirklich großen Stars anrücken? Na, allen wird schlagartig klar: Die großen Psytrance-Festivals sind keine niedlichen Hippie-Parties mehr, das ist ein richtig dickes Business geworden. Denn eins ist kein Geheimnis; Der engagierte Lokal-DJ spielt für sein Spritgeld und eine Hand voll Gästelistenplätze für die Crew. Der ambitionierte Main Act macht es allerdings meist nicht unter einem Aufenthalt im 5 Sterne Hotel und lässt sich –standesgemäß– mit der Limousine vom Flughafen abholen. Und in einem top Festival-Venue kommt man auch nicht einfach an, man wird vorgefahren. Einer der dicksten Fische der Psy-Szene hat es erst neulich im Hotelaufzug klar gemacht: Nach dem Auftritt geht es auf jeden Fall auch direkt wieder mit der Limo ins Hotel. Wenn die Party Location schon nicht in einer angesagten Großstadt liegt, ist der Shuttle-Service von über 100km für den Artist natürlich inklusive, weil es erst in der nächst größeren Stadt ein stylishes Hotel gibt. Ganz salopp fügt er noch hinzu: “Beim letzten mal hatte der Veranstalter nicht daran gedacht uns eine solide Stärkung im Restaurant klarzumachen. Da haben wir uns einfach den Room-Service kommen lassen und das auf den Veranstalter gebucht. Ist zwar viel teurer, aber er ist doch selber Schuld, wenn er nicht selber an die Reservierung denkt.” Und wer jetzt glaubt hier sei das Thema Luxus und Extrawürste erschöpft, irrt. Es geht erst richtig los…
Vor der Anreise im Deluxe-Resort und der spektakulären Ankunft an der Festival-Location (irgendwo in der Pampa) muss erstmal das Booking über die Bühne gehen. Das ist bei den durchschnitts-DJs für gewöhnlich mit ein-zwei Anrufen und ein paar Mails getan. Dabei werden dann gerne noch ein paar mehr Gästelistenplätze rausgehandelt. Der Vertrag wird dann höchstens noch mit einem persönlichen Handschlag garniert.
Bei mir und meinen Kollegen läuft das allerdings ein bisschen anders. Da ist es gar nicht so leicht einen Vertrag auszuhandeln. Auf jeden Fall dauert es, denn der Sterne-DJ lässt sich gerne bitten und checkt vorher noch mal ab, welches Festival an welchem Datum eigentlich am besten zahlt. Hat ein Event schließlich den Zuschlag bekommen, gibt es ruckzuck auch noch 20% Aufschlag für den Booker und natürlich 100% Vorkasse, weil: Diesmal hat ein neuer Veranstalter die Zusage gekriegt und da geht man lieber auf Nummer sicher. Und überhaupt, tönte ein Sternchen am Producer-Himmel neulich, hätte der Veranstalter sowieso noch voll Glück gehabt, dass der Artist zu dem Preis zugesagt hat. Beinahe hätte das mit dem Booking für dieses EDM-Festival nämlich noch geklappt, und da wäre die Gage sowieso zig mal höher ausgefallen. Dabei kommt eine schöne Rechnung heraus: Bei einer Gage von sagen wir mal 3000€ + 20% = 3600€ + Hotel und Flug – die Publikumsmagneten kommen nämlich ganz eindeutig lieber mit dem Mini-Jet als mit dem Mini-Van. Aber Luxus liebe ja nicht nur ich, sondern auch alle anderen, die es dank des Internets inzwischen zu richtig was gebracht haben.
Dank Social Media, Soundcloud, Spotify & Co wird Musik heutzutage zwar eher gestreamt, aber der Bekanntheitsgrad der DJs und Producer ist vor allem international gesehen viel größer. Fast jeder kommt ja übers Internet an den Sound ran. Deswegen gibts inzwischen auch keine üppigen Vorschüsse für ein neues Album mehr (autsch, bei dem Thema zwickts immer noch jedem der mal aufgetreten ist), aber die Gagen sind jetzt eben auch dementsprechend höher. Die Party-Gäste zahlen also indirekt meine aktuellen Releases mit – danke dafür, auf CDs kann man inzwischen echt verzichten.
Ein Klischee Stimmt aber mit Sicherheit: Es werden immer mehr abgefahrene Sonderwünsche geäußert. Da heißt es auch mal ganz lässig, es müssten schon Ketamin und zumindest ein paar knackige Mädels am Start sein, wenn es endlich Richtung Auftritt, aber vorher natürlich in den Backstage geht. Um das Unterhaltungsprogramm hinter der Bühne zu garantieren sind natürlich Tour Raider immer cool. Da kann man den Veranstaltern einfach vorschreiben, was unbedingt am Start sein muss. Krasse Drogen um sich vor dem Gig noch abzuschießen stehen da ehrlich gesagt fast nie drin, denke ich, aber im letzten Jahr habe ich einfach aus Spaß mal reingeschrieben, dass im Hotel 2kg M&Ms stehen sollen. Aber nur die Roten. Und, ey, die haben das echt gemacht!