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Von der Randerscheinung zum musikalischen Kosmos

Eine fantastisch lange musikalische Karriere hat X-Dream hingelegt. Dabei haben sie mit eigenständigem Sound und vielen weiteren Projekten eine ganze Psytrance-Generation geprägt. Und nicht nur die.

Wer von uns weiß schon, dass Markus und Jan zuerst mit dem HipHop-Projekt MCM & JAM so um 1988 anfingen? Dort begann das kongeniale Duo die ersten elektronischen Geräte zu traktieren, spielte diverse Gigs, die sie auch bis nach Paris führten.

1990 entdeckten sie in Hamburg Techno. Im Grünspan bei den Opera House Parties unter anderem. Sie haben erst mal alles Technomässige abgegrast und stießen dabei auf Georg Roll von Tunnel Rec. und Andreas Roll und JayDee von Gaia Tonträger. X-Dreams 1. Release war „Automatic Lover RMX“, „Children of The Last Generation, ein weiteres auf dem St. Pauli Dancecore Sampler. Mit der Blue-Room-Zeit ab 1995 kam der internationale Durchbruch. Weitere einschneidende Erlebnisse waren die Sprötze-Parties und die VooV Experience, wo sie besonders durch die DJ-Sets von Antaro, Scotty, Sangeet und Axel, inspiriert wurden. Ideen wurden weiterentwickelt, z.T. durch Kopieren und Experimentieren. Dabei hatten sie großes Glück und Geschick, dass sie durch ihre Art und Weise Sounds belegten, wie die besagten Bassdrums, Basssounds- und –linien.

1996 startete Markus das Projekt Delta. Zusammen mit Noosphere kreierte er diese Art von frühem DarkTrance, Jan wiederum begann mit C.O.P. in Paris. Es begann die Ausdehnung im Kosmos. Ab 2000 hatten die Jungs wieder mehr Bock auf Techno und härtere Sounds. Interface und viele Delta Releases kamen daher. „Technisch und musikalisch ist seit der Zeit der Wahnsinn passiert. Mittlerweile ist alles katalogisiert und es ist heutzutage sehr schwer, was Aufregendes und Hervorstechendes zu machen. Wer das schafft, ist ein echter Künstler“. O-Ton Jan Müller.

Doch die beiden Musiker aus Elmshorn kooperierten, produzierten und beeinflussten eine große Clique von Artists: Dazu gehören Extrawelt, die mit Markus´ Delta produzierten. Weitere sind Prime Suspect, Midi Miliz, Organic Noise, Noosphere, C.O.P., Morphem, Der Interpret, Downhill – die „Randerscheinung“ X-Dream ist endgültig zum musikalischen Kosmos mutiert.

Bemerkenswert ist, dass es seit 2005 keinen Release mehr gab. Und doch haben sie die ganzen Jahre die Welt abgegrast und alles weiter performt, was seinerzeit erschien.

25-Jahre Parties -soeben in Israel erfolgreich gelaufen mit der Kombi C.O.P., Delta, X-Dream- sind geplant, dazu ein großes RMX-Release auf Flying Rhino für den Frühherbst 2017. Tatsächlich arbeiten Markus und Jan an neuen Tracks. Die Erwartungen von beiden Seiten sind hoch. Die neuen Sachen in der Pipeline sind etwas langsamer und kommen evtl. doppelt raus (langsame/schnelle Version), Jan hat für sich die 120 BPM entdeckt, auch als Basis für Psytrance. „Soundmässig ist das sehr advanced, was da passiert“. Auf jeden Fall mehr „advanced“ als ihre mediale Präsenz. „Wer uns finden will, der findet uns und lädt uns ein.“
alpha

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