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Ende 2013 bezogen 37000 Kanadier Cannabis als Medizin, mit der neuen Regelung Anfang 2014 ist diese Zahl stark gestiegen, die geplante grundsätzliche Freigabe wird sie weiter steigen lassen.

Breiter Zugang, jede Menge inoffizieller Abgabestellen, heraufziehende Legalisierung in Kanada

Canada

Canada‘s premier minister Justin Trudeau aims at legalisation in 2017

In Kanada ist Cannabis als Medizin seit 2001 legal. Anfang 2014 wurde der Zugang zu Cannabis für medizinische Zwecke erweitert und die Bezugsschwelle herabgesenkt- nun genügt eine Empfehlung durch medizinisches Fachpersonal. Der Bezug erfolgt über Produzenten mit einer Sonderlizenz. Offiziell gibt es davon bislang 34, überwiegend in Ontario. Der Verkaufspreis liegt zwischen 5-12 CAD pro Gramm. Zudem wird Alt-Konsumenten bzw. bereits registrierten Nutzern erlaubt, Cannabis weiterhin selbst anzubauen.

In der 2014er Regelung sehen manche eine „Legalisierung hinter dem Schleier der Medikalisierung“. Obwohl Cannabis-Abgabestellen offiziell nicht vorgesehen sind, existieren nach Schätzungen in Toronto mindestens 60-70 und in Vancouver um die 90, bei 34 landesweiten Lizenzen. Zu Anfang bewarben sich 176 Kandidaten um eine Sonderabgabe-Lizenz, welche jährlich rund 30000 CAD Gebühren kostet. Anforderungen beinhalten neben ausreichender Entfernung zu Schulen, dass die Produktpalette neben traditioneller Ware ebenso Gelkapseln und Essenzen umfasst, wobei essbare Erzeugnisse (Kekse oder Bonbons) nicht gestattet sind. Inhaber von Cannabis-Abgabestellen dürfen zudem fünf Jahre nicht in Betäubungsmitteldelikte verwickelt gewesen sein.
Ministerpräsident Justin Trudeau strebt für 2017 eine Legalisierung an, sein Gesetzesentwurf auf Basis von Vorschlägen einer Expertengruppe wird mit Spannung erwartet. Von den verschiedenen Regulierungsmodellen hat wohl ein staatliches Monopol die besten Chancen, mit Kontrolle über die medizinische Verwendung der Produkte sowie Abgaben für Prävention und Suchttherapie. Dies könnte wie in Uruguay und im Gegensatz zu den USA zu einer verträglicheren Balance im Konflikt zwischen freier Wirtschaft und Gesundheitsvorsorge führen. Prinzipiell gäbe eine Marktregulierung des frei verkäuflichen Cannabis‘ dem Staat die Kontrolle über die medizinische Verwendung des Hanfes zurück. Mit einer allgemeinen Legalisierung stiege Kanada wie Uruguay als zweites Land auf das Legalisierungssiegertreppchen. Die Legalisierungsbrise aus dem Nordwesten der USA bläst in Kanada schon ganz ordentlich.

Cannabis Canada Website

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